vorzeitige Einschulung

Hallo, hat jemand Erfahrung damit sein Herbstkind schon mit knapp 6 einzuschulen? Wenn ja würdet ihr es wieder tun? Was sind die Voraussetzungen dafür? Ich denke mir es ist schwierig immer die jüngste zu sein, andererseits wird von den ältesten von den Lehrern dann nicht mehr erwartet? Dazu kommt dann die doch sehr lange Kindergartenzeit, wird das nicht langweilig, vor allem wenn dann alle jünger sind. Bin sehr unentschlossen was wir tun sollen und würde mich über Erfahrungen freuen.

Kommentare

  • NastyNasty

    Posts: 13,202

    Mir wurde immer abgeraten.
    Die wenigsten sehen was positives in der vorzeitigen Einschulung.
    Vorraussetzung ist wie regulär auch die Schulreife. Sozialverhalten gehört da auch dazu.

    Meine Kinder waren auch 5 Jahre im Kindergarten. Und ja das letzte Jahr war teilweise schon a bissl fad.
    Es ist aber so individuell. 2 von 3 hätten Probleme mit einer vorzeitigen Einschulung gehabt. Eins meiner Kinder hätte es problemlos , vor allem Inteligenz bedingt auch mit 5 geschafft.

    Was ich sicher sagen kann ist, dass man nicht mehr vom Kind erwartet nur weil es ein paar Monate älter ist.
    Ich bin selbst Herbstkind, sowie meine Kinder auch.

    Der schulische "Druck" kommt von allein früher oder später, lasst euch die Zeit die ihr habt.
  • @Hallo99 ich glaub da gibt's kein richtig oder falsch ...und das alles ist sehr individuell vom kind abhängig.

    Meine beiden sind sommerkinder, und damit hatten wir das "Problem " nicht. Weiß aber das viele Lehrer Vorurteile gegenüber sommerkinder besonders Jungs haben, und generell der Meinung sind die sind nicht Schulreif.
    Meine beiden sind trotzdem in vielen Bereichen "weiter" als manche winterkinder.
    Also ausschließlich vom Alter kann man meiner Meinung sowas nicht abhängig machen. Da gehört mehr dazu. Gibt ja auch immer wieder Kinder die ein Jahr überspringen.

    Ich weiß jetzt nicht wie alt dein Kind aktuell ist, ich würde bei sowas aber auch die Meinung der pädagoginnen einholen, die kennen dein Kind als aussenstehender. Und mit der VS sollte man auch mal reden wie die dazu stehen.

    Ich kenne einen äußerst schlauen Okt. Jungen der früher eingeschult wurde. Sein Vater meinte damals nach 4 Jahren VS ...vom lernen gab es nie Probleme aber emotional war er eben noch jünger. Also hat mal wegen Kleinigkeiten in der 4 VS noch geweint etc.

    Er hat dann auf ein Begabten gym. Gewechselt und dort fühlt er sich wohl, weil "alle" so sind und das thema alter nicht mehr so im Zentrum steht.

    Weiß nicht wie es ihm jetzt in der Oberstufe geht, aber die Schule macht eben in der versuchsklasse die Unterstufe in 3J, aber Oberstufe dann wieder gemeinsam. Dh in der 5ten sind die Kids dann mit 2 Jahren Altersunterschied.
  • Ich kenne mittlerweile 3 Fälle, alle 3 haben es bereut
  • CaudalieCaudalie

    Posts: 1,717

    Ich wurde vorzeitig eingeschult und hab mir immer schwer getan. Allein deswegen würde ich es nie machen und meine Kind 1 Jahr "Spielzeit" rauben - Langeweile ist ja per se nichts Schlechtes.

    Die Pädagogin meiner Tochter habe ich mal darauf angesprochen und sie meinte, dass sie es grundsätzlich besser findet wenn die Kinder nicht früher eingeschult werden. Wenn sie top intelligent sind können sie ja eine Klasse überspringen. - Oft ist halt bei den "Kleinen" schon das Soziale auch ein Thema. Und selbstverständlich sind Kinder unterschiedlich also kann man sowieso keine seriöse Aussage treffen.

    Wie gesagt, ich als Septemberkind mit knapp 6 hab mich immer gequält und die Schule gehasst...
  • melly210melly210

    Posts: 3,711

    Ich würde auch eher davon abraten. Es geht bei der Schulreife nicht primär darum ob sie es intellektuell schaffen. Das tun die allermeisten auch mit 5. Es geht darum ob sie es emotional schon leicht schaffen. Es wird in der Schule schon erheblich mehr Leistung und Selbstständigkeit verlangt - auch wenn die Kinder mal grad nicht so Lust haben. Auch mit den anderen Kindern kann es schwieriger sein wenn sie die jüngsten sind. Es ist einfach ein schwierigerer Start als wenn sie bei den eher älteren sind.

    In der Klasse meines Sohnes ist auch ein vorzeitig eingeschultes Kind. Ansich ein sehr intelligenter Bub, und vom Wesen her robust und neugierig. Er tut sich aber trotzdem manchmal schwer mit den anderen Kindern. Klar, zb zu meinem Sohn der ein Vorschuljahr gemacht hat, hat der Bub 1,5 Jahre Altersunterschied. Das ist viel. Die Themen wechseln dann mitunter bei den Älteren schon, bei ihm aber halt noch nicht. Und eben auch so Dinge wie Frusttoleranz, emotionale Reife. Diese Unterschiede bleiben oft lange, weil die Alterssifferenz bestehen bleibt.
  • itchifyitchify

    Posts: 3,851

    Bei uns geht der Trend in die andere Richtung. Viele Eltern wollen noch ein Vorschuljahr für ihr Kind wegen dem Sozialverhalten und dass sie sich dann leichter tun. Besser ein zu leichter Start als ein holpriger der dann nachhängt.
    Kind einer Freundin ist ein Augustkind und regulär gegangen und das nächstjüngste Kind ist ein Februarkind, die Herbst-Vorschulkinder knapp 2 Jahre älter. Jetzt passt es ganz gut aber die Mutter hat Bedenken wie es später wird Richtung Pubertät.
    Bist du vom Land? Mir kommt vor dass es da häufiger ist.
    Ich hab ein Herbstkind und er konnte schon vorher lesen/rechnen aber die Umstellung war trotzdem hart. Der zweite ist ein Frühlingskind und ich hab schon etwas Bammel weil der ja dann den Stoff noch dazu haben wird 😬
  • Nachdem die Einschulung für heuer schon war wird das Kind im Herbst erst 5, oder seh ich das falsch?
  • Ja wird im Herbst erst 5. Aber da es ja dann schon das letzte Kindergartenjahr wäre sollten wir es bald entscheiden, damit die Vorschulsachen mitgemacht werden können. Unsere Pädagogin ist auf Grund eigener negativer Erfahrungen absolut dagegen. Ich als Augustkind eher auch mein Mann ist voll dafür, in seiner Familie sind alle Herbstkinder vorzeitig gegangen.
    Was mich überlegen lässt ist das jetzt nach dem Sommer schon nur 2 Kinder in ihrer Gruppe älter sind und mehr als die Hälfte gerade mal 3 oder jünger
  • Wann hat sie denn genau Geburtstag? Anfang September, sodass es wirklich knapp an der Grenze wäre?

    Meiner hat anfang Oktober und ich hab ehrlich gesagt gar nie darüber nachgedacht. Seine KiGa Gruppe wurde allerdings auch neu gestartet mit seinem Jahrgang und somit waren nie ältere Kinder in der Gruppe und 9 Kinder die gleichzeitig in die selbe VS starten - die sind schon ein eingeschweißtes Team nach den 4 Jahren ☺️
    Er ist ein recht wilder, denk es hätte letztes Jahr noch nicht so funktioniert von der Aufmerksamkeit und dem ruhig bleiben längere Zeit. Vom lernen her wäre es kein Problem gewesen vermutlich.
  • riczricz

    Posts: 3,623

    Ganz allgemein denke ich, dass eine vorzeitige Einschulung bzw. spätere Aufstufung nur in ganz ganz seltenen Fällen wirklich sinnvoll ist.

    Und dass man das im Alter von 4-5 Jahren in Erwägung zieht, finde ich persönlich übertrieben 🤭

    Lieber wäre mir, mein Kind spielt sich in der Schule und hat keine Mühe beim Lernen & in den sozialen Aspekten, als umgekehrt.
  • Sehe das genauso. Ich bin Ende August geboren, wurde kurz nach meinem 6. Geburtstag eingeschult und mir hätte meine gesamte Schullaufbahn gut getan, wenn ich noch ein zusätzliches Jahr gehabt hätte. Schulisch hab ich immer alles geschafft, aber emotional war ich immer „hinten an“.
  • Ja sehs bei meinem Großen...er wurde Ende August 6 und dann eingeschult...hat jetzt alle vier Jahre Volksschule mit immer alles 1er geschafft aber er wird halt immer der kleinste und jüngste sein...
  • itchifyitchify

    Posts: 3,851

    @ricz naja wenn sie vorzeitig einschulen wollen müssen sie ja im Herbst schon für die Schule anmelden, bei uns ist das immer Anfang November. Weiß nicht ob man die Gutachten da schon haben muss
  • fanny85fanny85

    Posts: 1,301

    Mein Großer ist im August geboren. 5 Wochen zu früh. Sein eigentlicher ET wäre im September gewesen.
    Wir hatten also die Wahl, ihn schon mit frisch 6 oder erst mit 7 anfangen zu lassen. Wir haben uns dann im Laufe des "letzten" Kiga Jahres und nach der Schuleinschreibung dagegen entschieden und er hat erst mit 7 begonnen.
    Ich bin so froh, dass wir so entschieden haben. Er tut sich von Anfang sehr leicht.
    Ich vermute, er hätte es wahrscheinlich
    schon ein Jahr früher auch geschafft, aber sicher nicht mit so einer Leichtigkeit.

    Wir haben damals auch mit diversen Lehrern verschiedener Schulstufen im Bekanntenkreis gesprochen und ausnahmslos alle waren für eine spätere Einschulung.
  • riczricz

    Posts: 3,623

    edited 7. August, 12:33
    @itchify ja das schon - ich meinte eher: wie kann man im Alter von 4 / 5 entscheiden, dass das Kind für weitere 9-13 Schuljahre immer um ein Jahr voraus sein wird... 🙈
  • Danke für die viele Antworten hat mich darin bestärkt ihr das eine Jahr mehr Spielzeit zu lassen
  • Mein Sohn ist 5 Jahre und fast die ganze Kindergartengruppe geht jetzt in die Vorschule. Ist damit die Kinder vorbereitet in die Volksschule kommen.

    Ist privat und in Wien.
  • itchifyitchify

    Posts: 3,851

    @NiNo das wollte ich beim letzten Beitrag schon schreiben - bei euch ist Vorschule wohl was anderes. Heißt das wirklich so? Wenn du sagst das ist nur einen Tag die Woche im Kindergarten dann ist das wohl das was es überall gibt. Bei uns heißen die Schulanfänger oder Kilki (Kinder im letzten Kindergartenjahr) und machen einen Tag extra Programm zur Schulvorbereitung.

    Offiziell ist Vorschule direkt im Schulgebäude für 6jährige, die bei der pädagogischen Einschreibung als nicht schulreif eingestuft wurden.
  • Es wird immer ein Kind geben, das das jüngste ist und eins das das älteste in der Klasse ist... Klar, der Stichtag 1.9. ist für viele nicht optimal. Ich bin selbst Ende August geboren und dürfte ein Jahr länger in den Kindergarten (ginge so heute nicht nicht mehr, aber damals kam keine vorschulklasse zustande und die vorschule in der 1. VS integriert gab's damals noch nicht) und es war gut so. Ich hätte es wohl auch regulär eingeschult irgendwie geschafft, so hab ich mir halt leichter getan und von der emotionalen reife wäre es ein Jahr früher sicher schwerer gewesen. Mein Mann ist Anfang September geboren und wurde vorzeitig eingeschult. Hat bei bei ihm aber auch gepasst. In meiner vs-klasse war aber auch ein Mädel, das erst im Oktober der 1. Klasse 6 wurde. Sie hat sich anfangs nicht sicher getan, war sehr strebsam und dürfte schon Zuhause mit 5 lesen und schreiben gelernt haben. Sie hatte erst viel später (BHS) Probleme in der Schule, aber keine Ahnung ob das daran lag.

    Ich war nie die älteste in der Klasse. Dir ganze Schulzeit nicht. In der VS gab's Kinder die nach ein paar Wochen in den Kindergarten zurück geschickt wurden und es haben gar nicht so wenige schon in der Volksschule ein Jahr wiederholt. Denen hätte dieses in der Klasse bleiben aber als vorschulkind unterrichtet/beurteilt werden und dann im nächsten erst regulär in die 1. Klasse gehen wie es jetzt praktiziert wird sicher gut getan. Und auch ich habe den Eindruck jetzt werden viel häufiger Kinder als vorschüler zurückgestuft, weil sie sich in einzelnen Bereichen noch schwer tun und dann natürlich einen besseren Start haben als früher. Von daher würde ich mit gar keine Sorgen machen, dass ein Herbstkind eins der ältesten Kinder in der Klasse sein könnte.
  • NiNoNiNo

    Posts: 29

    edited 7. August, 19:32
    @itchify also mein Sohn ist jetzt im letzten Kindergartenjahr. die evangelische Volksschule am Karlsplatz und Nestroyplatz bieten ein Vorschul Modell an. Das Kind geht dann 1x pro Woche (Karlsplatz) oder von mo-freitag (Nestroyplatz) statt dem regulären Kindergarten zur Vorschule.

    Unser Kindergarten hat nichts mit der evangelischen Schule zu tun.

    Die Vorschule ist in der evangelischen Volksschule.
  • NastyNasty

    Posts: 13,202

    @NiNo diese Möglichkeit gibt es aber nur, weil es sich um eine Privatschule handelt.
    Standard ist es nicht, sonst würde das fast jeder in Anspruch nehmen.

    In städtischen Schulen gibt es das ja nicht.

    Aber find ich wirklich toll und super zur Vorbereitung .
  • @Nasty ja leider gibt es das nur privat. Ich finde auch das es in städtischen Schulen angeboten werden sollte, da schon der Übergang von Kindergarten zu Volksschule viele Kids psychologisch belastet. Es ist ja doch eine Umstellung.
  • Unser öffentlicher Kindergarten in nö hat seit einigen Jahren ein Projekt mit der volksschule laufen. Da besuchen die Kinder im letzten Jahr ich glaub 5 mal die Schule und halten eine Schulstunde die vorher erarbeitet wird
  • melly210melly210

    Posts: 3,711

    edited 8. August, 09:02
    Ich fände ein generelles Vorschuljahr auch absolut wichtig ! Das ist weltweit außerhalb von Ö und D auch sehr üblich, im Großteil der Welt gibt es keinen so abrupten Übergang wie bei uns. Genau wie es auch außerhalb von Ö nirgends mehr eine verpflichtend zu erlernende Schreibschrift gibt. Leider ist Österreich was Bildung angeht sehhhrr altbacken.

    Zu meiner Kindergarten-Zeit wurde durch die altersgetrennten Gruppen im letzten Jahr wenigstens jeden Tag was vorschultechnisches gemacht. Durch die altersgemischten Gruppen wurde das oft sehr reduziert. Manche Privatschulen bauen deshalb ihre Vorschulprogramme aus und wie gesagt, sollte generell so sein.
  • Bildungstechnisch fahren wir gefühlt noch immer das Programm von Zeiten Maria Theresias.
  • itchifyitchify

    Posts: 3,851

    Unsere Schule hat die Kindergartenkinder auch schon eingeladen (meiner startet 2025). Es gibt anscheinend auch so ein Mentoring wo die Drittklässler öfter in den Kindergarten kommen und den Schulanfängern vorlesen. Bei meinem Großen gab es das nicht, hätte ihm aber extrem geholfen wenn er schon Viertklässler gekannt hätte.

    Mich hat nur der Begriff Vorschule verwirrt, stell ich mir komisch vor wenn sie dann selber in die echte Vorschule müssen. Könnte so ein ein Stigma sein dass das für Kiga Kinder ist.
  • In unserer Schule, kleine Gemeinde am Land, ist es so, dass jede Woche eine Kindergartengruppe in die Schule kommt. Wir haben 5 Kindergartengruppen, also kommt jeder Schulanfänger vom nächsten Jahr ca. 1x im Monat in die Schule. Da haben sie ein eigenes Programm und dürfen auch in die Klassen usw. schauen. Einschreibfest gibt es dann noch extra und für die Eltern 3-4 Elternabende.
  • itchifyitchify

    Posts: 3,851

    @Jakobmama 3-4 Elternabende? Was wird denn da gemacht? Wir hatten nur einen zum Vorstellen, für die Schulliste usw.
  • @itchify Beim 1. geht es um das Kennenlernen der Schule, System Familienklasse...
    Beim 2. um die Unterlagen und Daten zum Anmelden (wird dann auch gleich gemacht)
    Beim 3. wird das Einschulungsfest besprochen, Fähigkeiten- und Fertigkeiten die die Kinder mitbringen sollen, Elternfragen
    4. bei Bedarf gegen Schulschluss, wenn es viele Eltern mit Fragen,Wünschen... gibt.

    Viele finden es übertrieben, aber unsere Direktorin macht es gerne so.
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