Ich glaube jeder hat das schonmal gehabt. Es geht um Ungleichbehandlung der Kinder in einem Schulfach.
Ich schildere mal unser Problem. Vielleicht habt ihr Tipps…!?
Wo fange ich am besten an?
Also einige Wochen vor den Weihnachtsferien haben die Kinder der 1.B Klasse (Gymnasium) vom Deutschlehrer ein Buch zum Lesen bekommen.
Dazu gabs einen Arbeitsauftrag mit etwa 12 Aufgaben die teils zum selber ausarbeiten waren und teils mit Partner/Mitschüler.
Der Arbeitsauftrag sollte ursprünglich BIS zu den Ferien ausgearbeitet sein. Abgabe wäre online über Email gewesen.
Da der Lehrer zwei Wochen vor den Weihnachtsferien gefehlt hat und nur die Vertretung da war, sagte diese man müsse den Arbeitsauftrag nicht mehr BIS zu den Ferien abgeben sondern hat Zeit bis nach den Ferien.
Inzwischen wurde in der Whatsapp Elterngruppe diskutiert wer schon was gemacht hat oder ob die Kinder überhaupt etwas ausgearbeitet haben, irgendwie schien sich keiner wirklich auszukennen was wann gemacht werden muss.
Viele der Eltern haben reingeschrieben dass ihre Kinder alle Arbeitsaufträge bis auf die Partneraerbeiten gemacht haben. Also dachten wir, machen wir das halt auch…
Die erste Deutschstunde nach den Ferien war der Lehrer wieder da und offensichtlich verärgert dass einige Schüler den Arbeitsauftrag schon erledigt haben. Er wär der Meinung gewesen dass der Arbeitsauftrag gar nicht gemacht hätte werden müssen, weil es ein Projekt ist, welches in der Schule ausgearbeitet werden muss.
Er hat gefragt wer den Arbeitsauftrag NICHT gemacht hat. Es haben einige aufgezeigt. Diese Kinder haben vom Lehrer ein Plus bekommen. Alle anderen nicht.
Ich hab von der Sache erst heute erfahren. Meine Tochter war verärgert, sie hätte ja auch besseres in den Ferien zu tun gehabt als den Auftrag in Deutsch zu schreiben, der offensichtlich aber gar nicht gemacht werden musste.
Ich hab noch heute mit zwei anderen Müttern telefoniert, u.a mit der Mutter der Klassensprecherin. Diese meinte dass ihre Tochter eine Email an den Lehrer geschickt hat, in welche er geschrieben hat, dass der Arbeitsauftrag nicht zu erledigen ist. Die Klassensprecherin hat es zwar mehreren Schülern gesagt aber es waren nicht alle anwesend (laut Klassensprecherin).
Also ist die Information nicht an alle Schüler durchgedrungen.
Ich bin jetzt natürlich sauer über diese Vorgangsweise des Lehrers und finde es auch ungerecht dass Schüler ein Plus bekommen weil sie nichts vom Arbeitsauftrag gemacht haben (obwohl die Vertretung gesagt hat dass es zu erledigen ist).
Der Lehrer ist wenig kritikfähig und reagiert etwas sensibel wenn Eltern sich bei ihm beschweren. Ich hab auch bedenken dass wenn ich zu ihm gehe, er seine Wut an meine Tochter auslässt indem er ihr schlechte Noten gibt.
Was würdet ihr in so einer Situation tun?
Kommentare
Posts: 3,623
Aus Lehrersicht bin ich ebenso für neutrale Kontaktaufnahme, auch wenn du meinst, "es bringt nix". Sollte er den Kindern deswegen aufsitzen, gibt es weitere Wege, die du gehen kannst. Ich verstehe schon - so weit will man es nicht kommen lassen! Daher auch wichtig: ohne Anschuldigungen ins Gespräch gehen.
Und noch so nebenbei: diese Diskussionen in Elterngruppen führen selten zu einem guten Ergebnis 🙄🙈 bevor man da ewig mutmaßt, jeder hat's anders verstanden, die persönliche (negative) Meinung kommt auch noch hinzu... Lieber gleich in der Schule nachfragen.
Posts: 81
Soweit ich es von anderen Eltern erfahren habe, hat der Lehrer es nicht gern wenn sich Eltern in solche Sachen einmischen. Der Lehrer ist der Meinung dass Schüler alles selbstständig machen sollen. Wahrscheinlich war er desewegen auch sauer dass einige Schüler den Arbeitsauftrag zu Hause gemacht haben, es hätte ja sein können dass die Eltern da mitgeholfen haben, und das sollen sie ja auf keinen Fall tun.
Der Lehrer ist bei vielen Eltern generell ein Dorn im Auge. Die erste Deutschschularbeit ist furchtbar schlecht ausgefallen. Mehrere Einserschüler hatten 3er oder 4er. Viele Eltern waren darüber nicht sehr erfreut (mich eingeschlossen). Der Lehrer hat beim Elternabend teilweise von einem anderen Kind geredet obwohl andere Eltern vor ihm standen.
Dann hab ich den Lehrer beim Elternabend ersucht Übungsmaterial für die nächste Schularbeit zur Verfügung zu stellen, weil bei der 1.SA die Kinder nichts zum Üben hatten. Er hat dann gesagt dass die Kinder das nicht brauchen, und die Übungen sind eben die Hausübungen. Also in dieser Hinsicht ist er wenig kooperativ.
Die SA von meiner Tochter hat er nicht mehr gefunden. Von einem anderen Schüler hat er die SA sogar verloren.
Es scheint als wäre er ziemlich chaotisch. Diesen Eindruck haben andere Eltern übrigens auch. Ich würde ja gern meine Tochter diese Angelegenheit regeln lassen. Aber sie ist leider wahnsinnig schüchtern und würde sich nie trauen damit zum Lehrer zu gehen.
Posts: 11,035
Ansonsten bin ich bei @ricz. Direkt fragen. Direkt reden. Ein Lehrer sollte damit umgehen können, wie übrigens alle Erwachsenen.und wenn er ungerecht wird, gibt es weitere Wege
Posts: 12,953
Mir persönlich wäre es egal wenn es sich nur um ein "Plus" oder eben keines handelt.
Eine SAÜbungsaufgaben muss er nicht geben. Er müsste diese ja für alle machen. Ist ja für Ihn ein Arbeitsaufwand den nicht alle nötig haben oder individuell nötig hätten.
Sowas würde ich mir selber suchen. Es gibt so viele Übungs"blätter" und Co zu jedem Thema zum ausdrucken.....
Grad im Gym ist Selbstständigkeit gefragt. Bei aller Schüchternheit...wenn Du dich da einmischt zeigt es nur die Unselbstständigkeit Deiner Tochter auf. Um es jetzt mal extrem zu formulieren (bitte nicht persönlich nehmen)
Ich bin keine Lehrerin aber rate trotzdem dringend davon ab sowas in Elterngruppen zu "diskutieren". Würde den Klassenelternvertreter bitten gezielt per Mail nachzufragen und die Antwort dann allen weiterzuleiten. Oder eben den Klassensprecher.
Ich würde den Lehrer wegen dem nicht extra aufsuchen. An einem Elternsprechtag kann man das Thema ja ansprechen und sich für das Missverständnis entschuldigen, vielleicht gäbe es ja beim nächsten mal die Möglichkeit den Auftrag schriftlich zu kommunizieren.
Posts: 3,623
@mirrorglaze aus deinem Text hab ich den Eindruck, dass du den Lehrer noch gar nicht persönlich kennst? Warst du jemals in seiner Sprechstunde oder beim Elternabend?
Ich würde einfach demnächst einen Termin in seiner wöchentlichen Sprechstunde ausmachen und vielleicht ein allgemeines Gespräch über den Notenstand führen (es ist ja eh bald Semester). Und im Zuge dessen nachfragen, wie solche Arten von Arbeitsaufträgen in Zukunft gehandhabt werden. Dass deine Tochter / die Schüler sich natürlich bestmöglich bemühen wollen, aber im vergangenen Fall (war es die erste Aufgabe dieser Art?) leider Unklarheiten aufgetreten sind.
Ja, Übungen für SA muss er nicht geben. Man kann durchaus die "alten" SCHÜ und HÜ nochmal machen um zu üben. (Würde auch nicht zu viel "fremdes" Material suchen weil es oft nicht ganz gleich ist)
Es stimmt schon, im Gymnasium sollen sie selbstständig werden/sein. Aber gerade am Übergang, in der 1. Klasse, ist es nicht verwerflich wenn die Eltern noch ein bisschen dahinter sind. Du bist ja immerhin auch noch verantwortlich für dein Kind.
Anders herum muss man auch akzeptieren, dass nicht jede Lehrperson die Kinder bis aufs letzte betüddelt 😉 ich habe auch solche Kollegen (die jetzt teilweise am Gym unterrichten), und es ist absolut legitim! Wenn auch für manche Eltern ein krasser Sprung nach der VS. Aber solange die Beurteilung gerecht ausfällt, passt das so.
Achja: Schularbeiten nicht finden oder gar verlieren, ist tatsächlich ein No Go! Das ist ein Dokument, was auch noch 1 Jahr später aufbewahrt werden MUSS! Er würde es sicher auch nicht gut finden, wenn ein Schüler die SA verliert. Also das kannst du wirklich von ihm verlangen, Einblick in die SA zu bekommen.
Posts: 3,630
Posts: 81
Ich bin auch sehr dafür dass Kinder selbstständig sind, allerdings war der Arbeitsauftrag am Laptop zu schreiben (in Word, mit Arial Schriftart, in Gr.12 und 1,5 Zeilenabstand, und Seitennummerierung) das haben die Schüler noch überhaupt nicht gelernt, ich hab da meiner Tochter geholfen das alles in Word zu finden.
Ich stehe wie gesagt im Kontakt mit anderen Eltern und diese raten mir ab zu ihm in die Sprechstunde zu gehen. Sie waren selber in seiner Sprechstunde und es kam nie was dabei raus weil sich der Lehrer stets im Recht sieht und keine Kritik verträgt.
Posts: 12,953
Heisst nicht das Du dir alles gefallen lassen sollst, aber eben mit Diplomatie an die Sache ran gehen. Mit freundlicher Bestimmtheit. Du verstehst ihn, es soll halt nur nicht wieder vorkommen....Es gibt die "allwissenden - unnahbaren- unfehlbaren " Lehrkräfte nun mal , da musst du anders agieren als du es unter normalen Umständen tun würdest.
Ich kann Dir gerade alles 1:1 nachfühlen- wenn auch etwas andere Situation. Die Richtigen Worte zu finden, das Gespräch in eine gutevRichtung zu lenken....zu sagen was man will ohne Vorwürfe oder Kritik zu übermitteln ist sehr schwierig. Aber es geht bestimmt irgendwie...
Posts: 421
Und im Gym sind Arbeiten mit vielen 3er und 4er nicht kathastrophal sondern die Regel 😉 und nicht jeder 1er Schüler aus der VS bleibt das im Gym. Das ist ok, und das würde ich der Tochter vermitteln.
Mit dem Lehrer würde ich es so wie Nasty angehen.
Posts: 81
Ich hab dann beim Elternabend auch gesagt, dass mir bewusst ist, dass die Kinder nicht nur lauter Einser haben können. Und weißt was der Leher dazu gesagt hat? „na wieso nicht? Wieso sollen die Kinder nicht auch im Gym lautet Einser habeb? …“.
Ich war dann erstmal baff, weil er schon sehr viel abverlangt von den Schülern.
Und ich kritisiere ihn schon, weil er von den Schülern verlangt dass sie Einserschüler sind und immer alle Sachen beinand haben und alles geordnet haben (in einer Mappe) aber er selber so ein Chaot ist (so wie seine eigene Mappe die er beim Elternabend vor sich liegen hatte, wo Zetteln zerknittert drinnen waren und er ständig durchwühlt hat, sodass ihm sogar einige vom Tisch gefallen sind) ; dass er selbst Schularbeiten verlegt oder sie nicht findet.
Und das mit dem Arbeitsauftrag auch ein einziges Chaos war weil sich weder Schüler noch Vertretung noch Eltern ausgekannt haben was letztendlich zu tun ist.
Ich bin keine Helikoptermama aber selbt der Klassenvorstand hat uns nahegelegt unseren Kindern (besonders in der ersten Klasse) unter die Arme zu greifen wenn sie Hilfe brauchen und IMMER nachzufragen wenn was ist.
Gesagt getan, viele Eltern haben halt den Kontakt zum Deutschlehrer gesucht und alle die das gemacht haben waren enttäuscht und haben gemeint es bringt nichts, außer dass man womöglich dem Kind schadet.
Posts: 1,958
Und dann badet die Beschwerde nicht deine Tochter aus.
Aber generell find ich, im Gymnasium erwischt man immer gute und schlechte Lehrer, man behält sie dafür auch nicht so lange. Damit muss man sich abfinden. Du kannst deiner Tochter ja sagen, du findest es auch unfair; ein plus mehr oder weniger ist aber echt „nix“. Und es kann ja auch sein dass sie vielleicht nicht gut zugehört hat.
Posts: 421
Zustimmen und Ärger auch anerkennen über Schule / Lehrer zuhause hilft bei uns schon sehr um Kraft zu geben trotzdem dranzubleiben.
Posts: 3,623
Entschuldige, das hab ich überlesen. Für mich haben sich andere Sätze so angehört, als würdest du ihn nur über Erzählungen der anderen Eltern "kennen".
Posts: 361
Wegen dem ungerechtem plus würd ich nicht viel Aufsehen machen. Ja, es ist unfair. Aus meiner Schulzeit weiß ich, dass plus und minus nicht immer fair verteilt werden. Bzw für den Lehrer schon, aber aus Schülerperspektive nicht immer. 😏
Übungsblätter muss er euch keine geben. Da sollten die hausübungen doch wirklich ausreichend sein. Einfach mal frei raus über etwas schreiben lassen, worüber sie gerade schreiben möchte ist auch üben. Es muss ja nicht exakt der schularbeitsstoff sein.
Posts: 3,589
Posts: 11,035