Die zunehmende Informationsflut "er- und unterdrückt" die Entwicklung der eigenen Gedanken unserer Kinder, also ihre Entwicklung zu selbständigen Menschen. Zum großen Teil läuft Erziehung schon über die Optimierungsschiene, also optimierte Spiele oder optimierte Verhaltensregeln scheinen vielen Eltern schon ausreichend zu sein. Mich würde interessieren, was Eltern darüber denken. Sie kennen die Kinderfragen ja gut, zB. "was ist Freundschaft?" oder "wer hat Gott geschaffen?". Sind das nicht essentielle Fragen, die nicht selten die Erwachsenen eigentlich beschäftigen. Diese Fragen sind von Konsum und Unterhaltung verdeckt. Wo und wie kann heute ein Kind seine eigene Ansichten und Meinungen entwickeln? In der Schule, wo Wissensvermittlung im Zentrum steht und es nicht selbstverständlich ist, ein Plenum für Fragen zu haben und Gesprächshaltung zu entwickeln? Wo kann es zuhören, reflektieren und Fragen stellen, v.a. wenn zu Hause, in der Schule und im Kindergarten der Raum und die Zeit dafür einfach nicht existiert? Die Ablenkungen sind ja groß.
Kommentare
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Ich sehe das teilweise auch wie du. Aber... worauf genau möchtest du hinaus? Wie beantwortest du und stellst du Fragen deinen Kindern? Was würdest du empfehlen?
Grüße
Stefan
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Ich selbst arbeite seit Jahren mit Jugendlichen und Kindern. Mir ist einfach klar geworden, dass es ein Plenum braucht, wo Gesprächskultur und die Entwicklung eigener Gedanken im Mittelpunkt steht. Und das funktioniert (leider nur), wenn sich jemand darum kümmert! Meist wird in vielen Einrichtungen oder auch zu Hause nur Wissen und Information ausgetauscht, aber das hat mit der Entwicklung eigener Gedanken nicht viel zu tun. Deshalb nenne ich es auch Philosophieren mit Kindern. Das eigene ICH steht im Mittelpunkt, also wer bin ich zB?
Mich würde interessieren, wie Eltern das sehen und damit umgehen.
besten Gruß,
Uli
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Insgesamt hat Ronja viele liebe Menschen um sich, die ihr Raum zum Wachsen schenken und die kleine Maus geht so offen und neugierig durch die Welt, dass es eine Freude ist... :-)
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ja, ich finde das toll, was so aus den Kindern sprudelt....so wie offenbar bei Ronja. Das ist sehr fein!
Da braucht mensch auch absolut nichts dazukonstruieren...es einfach fließen lassen.
Dieser schöne Austausch und Fluss, der im kleinen Rahmen zuhause meist sehr gut funktioniert, findet in Kinder- und Jugendeinrichtungen nicht so leicht statt. Da gibt es Gruppenbildung und Mobbing usw. Das Zuhören und aufeinander eingehen, das Nachdenken über einen Inhalt wird den Kindern in Schulen und Kindergärten immer schwerer gemacht....oder?
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Ich glaube, dass gerade das Philosophieren bei Klein- und Kindergartenkindern eigentlich von selber kommt. Meine Anna ist 4, sie fragt mich sehr oft über den Lieben Gott aus, wo er denn wohnt, woher er uns alle kennt und ich versuche dann, sie dorthin zu führen, dass sie selber ihre Fragen beantworten kann. Stephan (3) unterstützt sie dann immer wieder in ihrer Phantasie, bei uns hat der Liebe Gott zum Besipiel eine Rolltreppe zu seinen Wolken hinauf, die sieht man auch hie und da, wenn ein Regenbogen am Himmel ist... Gestern erst hat Anna mir erklärt, wie ihr Schutzengerl aussieht und was es am liebsten isst (das ist für Anna momentan sehr wichtig), ich glaube, gerade Klein- und KiGa-Kinder suchen sich ihren Raum zum Philosophieren selber
gglg. Sonja mAuS