Eine neue Studie hat ergeben, dass wir unser Land als kinderfeindlich wahrnehmen. Am besten schneiden Dänemark und Frankreich ab. Verwundert mich zwar jetzt nicht, aber die Ergebnisse im Detail sind aber recht interessant.
http://derstandard.at/1304553991318/Kinder-stoeren-Oesterreicher-Studie-Buerger-sehen-Oesterreich-als-kinderfeindliches-Land
Passend dazu gibt es auch ein aktuelles Volksbegehren, dass sich dieses Themas annimmt und bessere Rahmenbedingungen erreichen will.
http://www.unser-ueberleben.at/
Kommentare
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In letzter Zeit denk ich öfters über das Thema nach und find die derzeitige Situation immer trauriger. Immer weniger Menschen "trauen" sich, Kinder zu bekommen. Für Frauen ist das häufig eine "entweder-oder"-Entscheidung: Will ich Karriere oder will ich Familie? Männer sind immer weniger bereit, den Spagat zwischen Beruf und Familie zu versuchen, der durchschnittliche Jungpapa arbeitet um die 50 Wochenstunden, um die Familie zu erhalten. Frauen kehren meist nur in TZ in die Berufstätigkeit zurück, d.h. weniger Gehalt und wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Dazu kommt zu wenig ausgebaute Kinderbetreuung. Und verschiedenste Vorstellungen zum Schlagwort "Familie" - Salzburgs Landeshauptfrau meint, im ländlichen Raum brauche es keine zusätzlichen Kinderbetreuungsangebote, da würden die Frauen ihre Kinder ohnehin selbst betreuen oder sie zu Oma/Opa bringen. Gleichzeitig gibt es mittlerweile Studien, die belegen, ist ein Kinderbetreuungsangebot erst geschaffen, wird es auch genutzt. Bundesförderungen für Kinderbetreuungseinrichtungen in Betrieben und Gemeinden gibt es zwar, werden aber kaum beworben. Viele Gemeinden wollen sich keine zusätzlichen Einrichtungen leisten und nur wenige Kindergärten haben flexible Öffnungszeiten (zumindest bei mir im Triestingtal, NÖ).
Beruf und Familie sollten vereinbar sein und als Mutter sollte ich ohne schlechtes Gewissen berufstätig sein können. Ich höre oft "Wenn du Karriere machen willst, hättest du kein Kind bekommen sollen" - ich will nicht Karriere machen, aber ich wünsch mir einen Job, in dem ich mich wohl fühle und wo ich meine Fähigkeiten gut einsetzen kann. Glücklicherweise hab ich so einen Job gefunden, das erfordert aber auch einigen Einsatz. Dank Kindspapa, Kindergarten, Tagesmutter und Oma geht das, aber ein gutes Netzwerk ist nicht selbstverständlich. Ich arbeite im Bereich der Kinder-Nachmittagsbetreuung - letztens hat mir eine VS-Lehrerin erklärt, bei ihr gäb's keinen Bedarf an Nachmittagsbetreuung, "ihre" Mütter würden ihre Kinder Gott sei Dank noch selbst erziehen. Interessanterweise hat die Direktorin der selbigen Schule eindeutig Bedarf gemeldet. Bloß, welche Mamas geben ihr Kind guten Gewissens in Fremdbetreuung, wenn sie dann mit solchen Vorurteilen konfrontiert werden?
Da fehlt mir immer wieder die Akzeptanz der Gesellschaft. Ich sag ja nicht, dass alle Mütter arbeiten gehen sollen - das muss jede Frau für sich entscheiden, aber oft ist es ja keine freie Entscheidung, sondern eine finanzielle Notwendigkeit. Dann müssen aber auch die Rahmenbedingungen passen.Viele AlleinerzieherInnen leben knapp an der Armutsgrenze und gerade junge Familien stehen vor einem finanziellen Dilemma: der/die durchschnittliche 20-29-Jährige verdient 1000 Euro netto. Fällt das Einkommen der Mutter durch Karenz weg, wird's da schon recht knapp. Geht sie dann wieder arbeiten, bräuchte sie oft Kinderbetreuung und die frisst dann manchmal einen beträchtlichen Teil des Familieneinkommens auf. Bleibt sie daheim, muss der Papa noch mehr arbeiten, obwohl er vielleicht auch gern mehr Zeit mit der Family hätte...
So viele Punkte, so viel Handlungsbedarf... Ich wünsch mir, dass Kindern und Familien in unserer Gesellschaft wieder mehr Spiel- und Handlungsraum gegeben wird. Im Moment seh ich eine Tendenz in die gegenteilige Richtung...
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kinder haben in solch einer gesellschaft nur schwer platz...ich selbst bin studentin und versuche weiter zu studieren was sich mehr als schwierig heraus stellt denn die universität ist nicht sehr kinderfreundlich.zeiten für vorlesungen und seminare sind mehr als ungünstig.
hoffe auch das sich ein umdenken einstellt.
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Nur zur Info, da ich etwas im Netz Recherchiert hab. Der Initiator dieses Volksbegehrens ist ein Dr. Heinrich Birnleitner, Parteimitglieder FPÖ. Da wird einem leider schnell klar woher der Wind weht. Trittbrettfahrer des Populismus.
Gibts bessere, klügere Initiativen mit weniger gefährlichem Potential.