Hallooooo Alleinerziehende,
Glaube ja, dass in diesem Forum tendenziell wenig Alleinerziehende aktiv posten, aber schau ma mal... ;-)
Obwohl ich hier ja gar nicht nur Alleinerziehende ansprechen will...
Wie organisiert ihr euch in der Patchwork-Situation und wie tut ihr euch damit?
Also bei mir sieht's so aus: Ronjas Papa und ich seit bald einem Jahr getrennt - dzt. gemeinsames Sorgerecht (hatten wir noch als Lebensgemeinschaft beantragt und bis dato auch so belassen); keine klassische Wochenendpapa-Lösung, Ronja ist jedes zweite Wochenende, aber auch immer Mi und Do nach dem Kiga beim Papa.
Besuchstechnisch also 50/50, organisationstechnisch... naja, da bin wohl ich zuständig, sprich: Papa ruft an und sagt, da kann er nicht - ich organisiere.
Bis dato habe ich keine Alimente erhalten (das haben wir auch aufgrund unserer 50/50-Lösung so vereinbart), nachdem sich aber gerade in letzter Zeit die Ausnahmen häufen und ich dann mehr organisieren muss und auch regelmäßig meine Termine umschichten und dadurch zum Teil auf Einkommen verzichten muss (bin selbstständig - nix hackln = nix Geld), haben wir uns nun darauf geeinigt, dass er zumindest die Hälfte der tatsächlichen Betreuungskosten zahlt. Das deckt zwar nicht meinen Mehraufwand ab, ich sehe es aber als Anerkennungsbeitrag und vorläufig passt das für mich. Außerdem stellt es für mich eine gute Verhandlungsbasis für künftige Alimente o.ä. dar.
Zur Patchwork-Situation: Ronjas Papa hat schon einen Sohn aus noch früherer Beziehung (8 Jahre alt), dessen Mama ist mittlerweile verheiratet und hat noch einen weiteren Sohn; wir sind getrennt und haben eine dreijährige Tochter, er ist seit kurz nach der Trennung in neuer Beziehung, ich seit einigen Monaten. Ich glaube, seine neue Freundin ist schon recht aktiv ins Familienleben eingebunden (sie wohnt quasi bei ihm), bei mir ist das alles erst im Entstehen - mein Freund sieht Ronja regelmäßig und sie mag ihn auch sehr gerne, aber mir ist es sehr wichtig, auch viel Zeit mit ihr alleine zu verbringen, weil wir uns ohnehin nicht so wahnsinnig viel sehen. Künftig mag ich meinen Freund schon ein bisschen mehr einbinden, möchte ihm aber keine Verantwortung überstülpen - ich glaub, das wär weder für ihn noch für Ronja passend.
Gelegentlich bin ich im Zwiespalt, ob und wie ich eine Art "Familienleben" aufbauen soll und kann, verlasse mich in diesen Fragen bis dato auf mein Gefühl und habe das Gefühl (haha!), dass es bislang sehr gut, also harmonisch und entspannt läuft.
Und jetzt würde mich eben wahnsinnig interessieren, wie das bei anderen Alleinerziehenden bzw. bei Patchwork-Eltern ist...
Freu mich auf eure Antworten!
Kommentare
Posts: 9
Wir sind jetzt nicht so eine klassische Patchwork-Familie. Ich war viele Jahre alleinerziehend und hab jetzt endlich den Mann fürs Leben gefunden - hoffentlich.
Meine Tochter versteht sich recht gut mit ihm. Manches macht sie lieber mit ihm als mit mir, zB Mathe-Hausaufgaben oder ähnliches. Wir wohnen jetzt seit fast zwei Jahren zusammen und er übernimmt auch mal "Erziehungsaufgaben", zB ermahnt er sie, schickt sie ins Bett oder sagt auch mal nein. Ich hab Gott sei Dank hier sehr viel Unterstützung von ihm, er ist meistens der selben Meinung, manchmal bin ich ein bisschen strenger als er.
Wir haben da gar nichts großartig ausgemacht, das hat sich alles so ergeben!
Wichtig ist wirklich, dass ihr ALLE mit einem guten Gefühl dabei seid und wenn etwas nicht passt, SOFORT dem anderen sagen. Nicht erst lange zuwarten und denken, das gibt sich wieder. Ich würde ihm auch jetzt wegen der abgesagten Termine gleich sagen, dass das nicht in Ordnung ist.
Posts: 398
Du hast Recht - man sollte sich auf sein Gefühl verlassen, ich neige dazu, die Dinge zu zerdenken, bis sie ganz kompliziert wirken... Es entwickelt sich alles prächtig - Ronja versteht sich nach wie vor super gut mit meinem Freund und mein Wunsch nach einer "stärkeren Einbindung" hat sich ohne mein Zutun ganz von selbst erfüllt...
Und ich find's total schön, den Beiden zuzusehen... Fühlt sich nach Familie an und das tut guuuuuut... :-)
Posts: 87
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Ich glaube, dass Patchwork für die Kinder dann eine Bereicherung ist, wenn sich alle Beteiligten um ein reifes Verhalten bemühen und erkennen, dass es um das Wohl des Kindes und nicht um individuelle Befindlichkeiten geht. Leider ist das in der Realität oft anders - der Vater meiner Tochter hat auch schon einen Sohn aus einer früheren Beziehung, das war auch immer wieder problematisch. Insgesamt funktioniert unser Patchwork-Modell aber ganz gut, aber ich muss mich auch immer wieder selbst an der Nase nehmen und die Beziehungsebene ganz klar von der Elternebene trennen. Patchwork erfordert schon eine starke Disziplin und kostet mich manchmal sowohl Nerven als auch Energie...
Aber unserem Mädl geht's gut damit - sie ist gern bei ihm und gern bei mir, akzeptiert seine Freundin und meinen Freund und verfügt mit ihren dreieinhalb Jahren über ein richtig gutes soziales Netzwerk. Das find ich großartig, denn ein solches Netzwerk ist viel Wert.
Posts: 398
In unserem Fall sind das mitunter recht viele Menschen: da gibt's meinen Freund, die Freundin des Papas und die Familie vom ersten Sohn meines Ex/Kindsvaters (also Mutter + neuer Ehemann + Kinder). Und zu wichtigen Anlässen meiner Tochter wollen die alle dabei sein. Also, dass der Papa und seine Freundin kommen, ist mir klar. Dass da aber auch die ganze Familie des ersten Sohnes kommt, zu denen ich keinerlei Kontakt habe, geht mir nicht ganz ein. Bei der letzten Geburtstagsfeier sind sie den ganzen Nachmittag im Nebenzimmer gesessen und haben kein Wort mit mir gesprochen. Ich hab das als sehr unangenehm und eigentlich unfreundlich empfunden und für mich beschlossen, dass ich das künftig anders handhaben will. Ronjas Halbbruder ist immer willkommen, schließlich hab ich ja auch ein paar Jahre mit ihm verbracht und er sieht Ronja regelmäßig. Aber Mutter und Ehemann?
Ich will niemanden vor den Kopf stoßen, aber ich merke, dass es mir nicht gut damit geht, bei großen Anlässen den ganzen "Harem" (also erste Mutter + Family und neue Freundin) versammelt zu haben. Ich hab mich mit der ersten Mutter nie gut verstanden, sie hat mich beim letzten Zusammentreffen nicht mal gegrüßt.
Mich belastet das stark - manchmal hab ich das Gefühl, ich geh unter neben diesen Menschen. Mir ist schon klar, dass es in erster Linie um meine Tochter geht, aber ich hab doch auch ein Recht darauf, mich wohl zu fühlen. Und an ihrem Geburtstag möcht ich mich eigentlich auf sie konzentrieren und nicht gestresst herumlaufen, weil ich mich mit Leuten auseinandersetzen muss, die ich nicht sehen will.
Ich weiß nicht, wie eng bzw. weit ich die Grenzen setzen kann/muss. Ronja verbringt auch viel Zeit mit ihrem Papa, da hat sie natürlich mehr mit den anderen zu tun. Aber muss ich die alle bei einer Familienfeier dabei haben?
So ein Zusammentreffen schlaucht mich immer total - ich bin schon Tage davor angespannt und danach fühl ich mich ausgesaugt und fertig. Leider hab ich noch keine Antwort darauf gefunden, wie es mir mit solchen Situationen besser gehen kann.
Ich freu mich über Anregungen - ich hab noch keine Idee dazu, wie Patchwork funktionieren kann, sodass sich alle Beteiligten wohl fühlen können...
Posts: 605
ich würde an deiner Stelle dein Gefühl her entscheiden lassen - das sagt dir ja schon,dass es für dich passt wenn Halbbruder, Vater dessen akt. Freundin, Oma...( Fam. väterl. seits) bei Ronjas besonderen Feierlichkeiten dabei sein sollen und dürfen.
Für mich pers. absolut unverständlich WARUM Exfrau des Vaters mit deren Anhang :dontknow:
und erst recht wenn sie DICH nicht akzeptieren und nur anschweigen.
LG moga
Posts: 87
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Ich hab auf meiner Hochzeit auch nur die eingeladen, die ich dabei haben wollte und so handhabe ich das auch auf anderen Feiern!!
Ich finde es aber auch irgendwie dreist, dass die Ex deines Ex da auch aufkreuzt ... :shock:
Posts: 398
Ich check jedenfalls nicht so ganz, warum die Ex's nur im Rudel auftreten können und hab das auch schon dem Ex kommuniziert, das Verständnis hält sich in Grenzen. Aber nachdem ich gerade ein sehr nettes, entspannendes Wochenende hinter mir habe, kann ich sehr gut damit leben, dass mein Anliegen nicht verstanden wird (solange es respektiert wird...).
Mir persönlich wär's zu stressig, meine früheren Partner + aktuellen Partner in einem Raum versammelt zu haben... Aber ich glaub fast, mein Ex fände es total nett, wenn wir uns gemeinsam zum Kaffeeklatsch treffen würden - vielleicht sollten wir eine Kommune gründen? Oder gar einen Harem?
Na, ich sag's euch, ich find das wirklich recht merkwürdig...