Hallo alle,
Verm. alle von euch haben bereits von dem Bohrloch-Desaster von BP im Golf von Mexiko gehört, das mittlerweile katastrophale Ausmaße annimmt. Da sich die Vereinigten Staaten ob ihrer finanziellen Situation keine Rettungsmaßnahmen an der Unglücksstelle leisten können, handelt BP beinahe willkürlich und hält sich nicht an Vereinbarungen.
Während die Politiker und Umweltschützer Sturm laufen nicht das Mittel COREXIT einzusetzen, freut sich BP über die Einnahmen an dem Ölvernichter (der das Öl anscheinend nur in Partikel zersetzt, wodurch diese unter die Meeresoberfläche gespült werden) da es sich um ein eigenes Tochterunternehmen des Konzerns handelt.
BP verweigert den Zutritt unabhängiger Wissenschaftler und Spezialisten an die Unglücksstelle und an Beobachtungsgeräte die eingesetzt werden um die Katastrophe abzuwenden zu können. Somit lässt sich kein reales Bild über das Ausmaß herstellen und BP musste schon mehrmals in den letzten Wochen "geschönte Zahlen" über die Menge des Ölaustritts revidieren.
Die Situation was Wahrheit ist und was nicht ist schwer einzuschätzen, aber BP scheint sich bisher nicht besonders aufrichtig in der Kommunikation und nachhaltig in der Förderung von Öl erwiesen zu haben und vielleicht deswegen wäre es kein schlechter Zug auch hier in Österreich BP zu boykottieren und die Tankstellen zu meiden. Machen das viele Menschen, macht sich das bemerkbar und BP sowie andere Firmen werden hoffentlich tunlichstes tun um andere bestehende unzureichend abgesicherte Ölförderquellen abzusichern.
Meiner Ansicht nach sind Produkte und Tankstellen von Castrol, Arco, Aral, am/pm, Amoco, and Wild Bean Cafe erstmal für min. die kommenden 12 Monate zu meiden. Den Boykott ausweiten kann man auch mit diesem Profilbild bei Facebook oder in anderen Social-Networks und Foren.
Beste Grüße
Stefan
Kommentare
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deto
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Welches Mittel war das eigentlich, dass eine österreichische Firma erzeugt (lt. Information sollte das ja das Öl "umweltfreundlich" zersetzen, wird auch in Österreich angewandt - die Firma wollte es auch BP anbieten - aber die haben abgelehnt - kein Interesse :evil: )?
Das ist aber nicht Corexit, oder?
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Ja leider kann man als Konsument teilweise schwer ausweichen, bzw. gestaltet sich das sehr mühsam, hat man doch im Alltag oft schon genug um die Ohren. Und natürlich gebe es nicht nur ein Unternehmen zu boykottieren.
Übrigens gibt es gerade von Avaaz eine tolle Unterschriftenaktion die zu folgende Aufruft:
Man kann Online-Unterzeichnen und derzeit haben sich bereits, knapp 500.000 Besucher der Webseite dazu bereit erklärt. Hier der Link wenn jemand von euch sich dieser Aktion anschließen möchte oder diese unter Freunden und Bekannten weitergeben, facebooken oder anderswie streuen möchte: https://secure.avaaz.org/de/stop_offshore_drilling/?fp
@pfauchy: Von dem Mittel der österreichischen Firma habe ich auch gehört aber leider nichts im Netz dazu gefunden. Wäre wirklich interessant.
Ich bekräftige ein bisserl Aktionismus, die Kinder unserer Kinder sollen sich ja nicht mit anderen um die letzten schöne Plätze der Erde prügeln müssen. Das könnte sehr bitter enden, wenn Rohstoff- und Klimakriege über uns hereinbrechen.
Mutter Erde ist es vermutlich ja egal, die hat schon schlimmere Zeitalter durchgemacht. :whistle:
Grüße
Stefan
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Von dem österreichischen Mittel hab ich auch gelesen, allerdings in der Krone und die Berichterstattung war unzulänglich. Auf Details wurde nicht eingegangen und beim Bildmaterial handelte es sich um einen Teelöffel Öl in einem Wasserbehälter (stand zumindest in der Bildunterschrift) und mich erinnerte das mehr an eine Werbeeinschaltung als an objektive Berichterstattung. Und ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es ein biologisch abbaubares Mittel zum Auflösen von Öl gibt. Laut Bericht soll dieses Mittel das Öl ebenfalls in kleine Partikelchen zersetzen, was ja auch zur Folge hat, dass sich die Partikel mit dem Wasser vermischen. Insofern glaube ich nicht an das Bio-Mittel, aber wer weiß...
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Aber nur ein paar Kilometer weiter (für mich kein Umweg) ist eine andere Tanke und noch dazu wesentlich billiger! Daher meide ich BP - und das niocht nur wegen dieser Katastrophe!
Um wirklich was zu erzielen, müssten Millionen von Autofahrer auf BP verzichten! Und das wird wohl kaum machbar sein!
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Aber auch wenn sich Boykott schwer organisieren lässt, ich glaube das mehr Leute das bewusst machen als man weiss. Boykott ist quasi schwer sichtbar zu machen, weil "wer macht das schon?", und "wieviele machen es dann wirklich?", das ist alle schwer zu sehen und die eigene Motivation ist natürlich stärker unterstützt wenn man weiss "man ist nicht allein."
Ich glaub ja, das die BP-Tankstellen schon einen Rückgang habe, wenn auch einen geringen, aber das ist auch Druck auf den Konzern. Zusätzlich klagen die Aktionäre ihr Geld ein, Politiker mahnen, Umweltschutzaktivisten kritisieren, Facebook-Gruppen für den Boykott erreichen mehr als 150.000 Mitglieder... kurzum ein riesiger Imageschaden entsteht.
Manche Konzerne lernen davon und Hauptaktionäre machen Druck das Unternehmen umzubauen, die wollen ja auch das ihre Aktien wieder mehr wert werden und verlangen dann vielleicht auch deswegen eine "Grünkurs", erneuerbare Energien auszubauen, Köpfe rollen in den Führungsebenen... also ich glaub das der Druck von vielerorts wirklich etwas bewirken kann, aber ich träume auch gern.
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Obwohl man an dieser Stelle dann über den kategorischen Imparativ von Kant philosophieren könnte und ob's egal ist, warum man etwas Gutes tut oder nicht... Aber das ein anderes Mal, in einer anderen Rubrik... ;-)
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http://edition.cnn.com/video/data/2.0/video/us/2010/05/27/am.marciano.la.marine.oil.cnn.html
Beste Grüße
Stefan
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Ich meine, klar sind die die Bösen, aber wenn jetzt niemand mehr bei denen tankt, sie also nix verdienen, dann jankern sie einfach die Bude zu und niemand kommt für die entstandenen Schäden an der Umwelt auf, oder? :dontknow:
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Boycott ist ganz wichtig. Aus verschiedenen Punkten.
•) Das Disaster kostet BP alleine bisher 50 Milliarden Dollar, da fehlen noch sehr viele Folgewirkungen, die defakto wahrscheinlich nur zu einem geringen Teil dem Konzern in Zukunft verrechnet werden. Der Jahresumsatz von BP betrug im Jahr 2009... 239 Milliarden US-Dollar. Den Gewinn weiss ich jetzt nicht, aber BP bezahlt diese Krise beinahe noch aus dem Kleingeldfach, wenn sie überhaupt bezahlen. Ungleich mehr Druck auf den Kurs und auf die Aktionäre übt der Imageverlust aus. Aktionäre sammeln sich bereits für Klagen, schließlich ist im Unternehmen fahrlässig gehandelt worden. Die Aktionäre, also Teilhaber an dem Konzern, haben jedoch auch ein Recht darauf das im Unternehmen mit ihrem Anteil nicht fahrlässig gehandelt wird.
•) BP läuft mittelfristig Gefahr von einem anderen Konzern wie SHELL übernommen zu werden. Ein niedriger Aktionkurs bietet sich dafür an. Die Aktie ist seit der Katastrophe von über 630 auf ca. 350 Punkte gefallen. Das macht auch den anderen Unternehmen wie SHELL Angst, besser gesagt den Managern die auf Ihren Posten und Boni bleiben wollen (das Haus auf den Keys ist ja schließlich schon seit Jahren den Kindern versprochen. ). Die kontrollieren gerade tunlichst ihre Leitungen als auch die Firmen die ihnen die Leitungen bauen, damit ihnen das nicht passiert.
•) Protest schafft Aufmerksamkeit: Die Währung der Medien ist vor allem die Aufmerksamkeit der Menschen. Dazu braucht es Stories... zum Beispiel werden dann solche Stories zu Tage gefördert wie diese um die SHELL Pipeline durch Nigeria, die an tausenden Stellen sabotiert, angezapft, gerissen, etc. ist und damit weite Landteile und die Natur sowie wirtschaftliche Grundlage von Bauern vor Ort vernichtet und den Boden vergiftet. Solche Infos stehen leider erst am Ende einer langen Kette von Aufmerksamkeit die zu einem Thema generiert wird.
•) Neben vielen anderen Punkten hilft Protest auch rückwärtsgerichtete Entwicklungen von Lobbyisten gestützte Errungenschaften der Menschheit ins Feld der Kritik und so vielleicht in die Veränderung zu ziehen. Und wenn Obama die Autarkie von Öl in seiner Rede anführt, dann ist das ein weiterer Stein in einer Trendwende, die als nächstes veranlasst das Investoren sich den Platz an der Sonne (Solaranlagen, Windanlagen) schon jetzt sichern möchten, das der IWF oder die EU Milliarden an abzuhohlenden Fördergeldern freistellen (alles schon Unterwegs) um die sich Wirtschafter reißen. Zwar auch kein besseres Prinzip in der Wirtschaft, aber zumindest eine bessere Technologie für einen sauberen Planeten.
Aber ich bin mir sicher das weisst du auch alles, ohne das ich es dir hier aufliste.
Grüße
Der manchmal doch recht politisch seiende Forumsadmin "Stefan"
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Wir boykottieren BP auf jeden Fall auch, aber wir sind früher auch nicht so oft hingefahren.
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durch dieses Öldesaster bildet sich ein eigenes Bakterium, dass sozusagen das Öl auffrisst, dieses benötigt aber mind. 2 Monate, dann ist dieses Öl komplett weg, ABER es gibt trotzdem noch einen Nachteil (sonst wäre es ja die perfekte Lösung), dieses Bakterium wird liebend gerne von Quallen gefressen, sprich umso mehr von diesem Zeug (da viel Öl) umso mehr Quallen (umso länger dauert die Vernichtung vom Öl durch das Ökosystem, weil ja die Bakterien von den Quallen gefressen werden), am Schluss bleiben die Quallen, somit ist dann alles Quallenverseucht und der Mensch freut sich drüber am Strand
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Da verzicht ich lieber ne Weile aufs gemütliche Schwimmen als dass die halbe Welt vergiftet wird ...